Verse von Bruno begleiten uns durch die Woche

Sonntag


vom treffpunkt beim fressbalken pratteln nord
ging es per fiat saab renault und ford
via basel belfort altkirch lure
und vesoul bis vor des schlosses tür

als quartett bassersdorf zu viert
wurden wir nach frankreich chauffiert
da reiste ein paar in persona
dito von freienbach und jona
es fuhr sogar ins burgunderland
ein papenburger vom nordseestrand
auch von winterthur und bellikon
und affoltern kam man an die sâone
ebenso von bern zürich balterswil
war château vellexon das reiseziel
ferner von langwiesen und uetikon
da strebten auch alle nach vellexon

es führen viele wege nach rom
auf der reise fuhr man im slalom
bei basel und belfort oder so
umleitungen unterwegs en gros
der himmel lacht wenn engel reisen
per auto um zig kreisel kreisen
doch die fahrt durchs weite land
war geruhsam und charmant

nach zimmerbezug dann vor dem schloss
der apéro für den malertross
männiglich kam zum stelldichein
bei mineral und erdbeerwein
aus tegerfelden mit drei sternen
zum beschnuppern und kennenlernen
später sass man friedlich um halb acht
in der pergola beim picknickznacht
vertilgte pain fromage soupe und wurst
und trank vittelwasser für den durst


ein hinweis für die letzte stunde
vernehmt vertraulich diese kunde
in den katakomben bei der bar
da gibt exklusiv und offenbar
gen mitternacht für unsre crew
der schlossgeist bref ein interview

am plattensee vor vier jahren
plagten wanzen uns in scharen
doch hier im alten châteaukasten
da wollten die mücken nicht fasten
für die aufzucht ihrer brut
lechzten sie nach süssem blut
und sie provozierten kleine dramen
weil sie fündig wurden bei den damen

als nachtrag sei euch kundgetan
es lief nicht alles ganz nach plan
denn das schlossgespenst ist ausgeblieben
weil das wetterleuchten es vertrieben






















Montag

nach dem frühstück waren alle verschwunden
um das schloss samt umgebung zu erkunden
im haus ging es treppauf und runter
frisch gestärkt und erstaunlich munter
ohne zu jammern und zu klönen
auf stufen die knarren und stöhnen

dann verteilten sich die maler/innen
in park und pergola und auch drinnen
fast zuoberst im grossen saal
pinselten sie monumental
auf dem boden am tisch und rahmen
ausdauernd ohne zu erlahmen
mit der möglichkeit ideen auszutauschen
oder einfach nur den storys zu lauschen
andre malten auf ihre weise
auf der terrasse still und leise

auch zu fuss erging man sich im park
wagte sich bis zu grenze und mark
bestieg im wald die kleine zinne
ein wahrer genuss für die sinne
gerüchten zufolge garantiert
wurde das türmchen schon reserviert
für nächtliche treffen und events
oder eine geheimkonferenz
offenbar ein zauberkreis
von dem niemand etwas weiss




am nachmittag fuhren heute
nach frän zum einkauf acht leute
und sie kurvten in der diagonale
kreuz und quer durch die shopi filiale
nachher in der apotheke nebenan
kauften sie insektenspray und baldrian
nun gehen unsere damen mit entzücken
zielbewusst auf die jagd nach geistern und mücken

um fünf uhr jäh für burgfrauen und ritter
überraschte uns ein sommergewitter
beinah sintflutartig noah lässt grüssen
stapfte man durch pfützen mit nassen füssen
der himmel weinte tüchtig mit wucht
und blitzartig ergriff man die flucht
aber schon bald schien wieder die sonne
und wärmte uns erneut mit wonne

vor dem znacht dann im esssaal vom château
da trafen sich alle zum apéro
albert spendete bier snacks und wein
als nebeneffekt vom stelldichein
mit den sechs mannen und elf damen
lernte man endlich alle namen

und anschliessend darauf das souper
ein exklusives galadiner
mit dem wok ein chinagericht
ein festschmaus ein wahres gedicht
keine küche aus der konservendose
sondern gemüse an pikanter sauce
pouletfleisch und nudeln zum geniessen
um dann fein mit dessert abzuschliessen

dann hockte man noch lange zusammen
bei individuellen programmen
bis das sandmännchen die runde machte
und schlaf ohne schafe zählen brachte