Marianne Rudolf







Metapher I – 27x27x4 cm




Marianne Rudolf stammt aus Flims.
Sie war zuerst in der Tourismus- und anschliessend in der Filmbranche tätig. Durch Zufall entdeckte sie neue Möglichkeiten im Umgang mit Farbe und Form.
Nach ersten kleinen Erfolgen war sie sehr bald „angefressen“ von den Perspektiven, die der Umgang mit den für sie neuen Materialien eröffneten.
Um bessere technische Fähigkeiten zu erlangen, absolviert sie regelmässig Kurse in Plastischem Gestalten bei Bildhauer Al'Leu, Zürich.







Metapher II – 27x27x4 cm


„Ich will nichts Neues erfinden – ich will die Dinge nur anders sehen und zusammensetzen, um ihrem tieferen Sinn auf die Spur zu kommen“, definiert Marianne Rudolf ihr künstlerisches Schaffen.

Thematisch wurzeln Marianne Rudolfs Plastiken, Skulpturen und Reliefs in der Vorstellungswelt der „Individuellen Mythologie“: Sie erzeugt mittels einfacher symbolischer Zeichen wie Fisch, Huhn oder Ei symbolhafte Denkprozesse mit hohem Interpretationsvolumen.

Auf die besondere Bedeutung der Symbolik und deren Wirkung auf die Psyche verweist auch der Philosoph und Ethnograph Mircea Eliade in seiner Studie „Ewige Bilder und Sinnbilder“: „Das Symbol enthüllt ganz bestimmte Aspekte der Wirklichkeit – jene, die die grösste Tiefe ausloten, jene, die sich allen andern Hilfsmitteln des Erkennens widersetzen. Die Bilder, die Symbole, die Mythen sind keineswegs „nicht verantwortbare“ Schöpfungen der Psyche: sie entsprechen einer Notwendigkeit und erfüllen eine Funktion: nämlich die geheimsten Formen des Seins blosszulegen…“

Die ideale Verschmelzung von Symbolik, Form sowie Humor formuliert und prägt Marianne Rudolfs bildnerisches Schaffen.

Figuration und Komposition sind mit linearer Strenge und flächiger Rhythmik so angelegt, dass die Werkaussage in ihrem Intrepretationspotenzial nicht ausufert.

Marianne Rudolf schafft verschlüsselte Zeichen des Existenziellen. Ihre Werke sind genau genommen dreidimensionale Metaphern für den  Sinn von Werden und Sein.

Das Schöne der Form verbindet Marianne Rudolf immer wieder mit überraschend skurrilen oder bizarren Elementen.

Bestehende Morphologien werden von ihr subtil umgeformt oder rätselhaft verfremdet.

Marianne Rudolf liebt das Spiel mit der Universalität des Phantastischen, das Kokettieren mit der Magie der geistigen Kreation genauso wie die konsequente handwerkliche Ausarbeitung ihrer Schöpfungen.

Diese Charaktereigenschaften ermöglichen eine bewundernswerte Umsetzung der feinfühligen Poesie ihrer Ideen in die Klarheit der kraftfordernden Härte der Materie.

In Marianne Rudolfs plastischer Welt herrschen archaische Zeichen, die ihre Inhalte wie Chiffren hüten und gerade dadurch die interpretatorischen Kräfte bei der Betrachterin oder beim Betrachter herausfordern.

Durch ihr ganzes Werk geistert die Frage nach den Gründen unserer Existenz: nach dem Entstehen des Lebens aus dem Nichts.

Aus diesem Grund darf man die Bildhauerei von Marianne Rudolf mit gutem Gewissen
als „urphilosophisch“ bezeichnen…

Al’Leu

Bildhauer und Publizist, Zürich





Metapher III – 27x27x4 cm



Bisherige Ausstellungen

Werkjahre1998/99 - 2008
Gruppenausstellungen Atelier U5, Zürich

November/Dezember 2002
Ortsmuseum Wollishofen, Zürich
mit Sonja Ambühler und Sonja Meyer

November/Dezember 2007
Ortsmuseum Wollishofen, Zürich
mit Susan Rothen

Dezember 2007/Januar 2008
Kunstszene Zürich, Toni-Molkerei

6. Oktober - 7. Dezember 2008
Psychiatrie Zentrum Rheinau
mit Roswitha Wegmann